lunes, 14 de abril de 2008

Lebenszeichen!

Hallo zusammen,

Dieser Post steht zwar schon weiter unten, aber eigentlich gehört er hier nach oben - deshalb das Gleiche nochmal.

Habe sehr lange Zeit nichts von mir hören lassen, das tut mir sehr leid!Ich bin gerade dabei, das zu aendern und einen weiteren Bericht zu schreiben, außerdem bin ich dabei, neue Fotos zu selektieren. Für die Zwischenzeit stelle ich jetzt meinen ersten Unterstützerbrief sowie meine bisher erschienenen Zeitungsartikel hoch für alle, die keine Gelegenheit hatten, diese zu lesen oder denen sie einfach nur entgangen sind - und natürlich auch für jene, die sie einfach gerne nochmal lesen möchten (gibt's ja vielleicht auch...).

Liebe Grüße an euch alle!

Erster offizieller Unterstuetzerbrief

Sprung ins kalte Wasser

Den ersten Monat habe ich in der Pazifikregion Nicaraguas zugebracht, wo hingegen sich mein Wohn/ und Arbeitsort an der Atlantikküste des Landes befindet. Diese Regionen sind für beide Seiten eine völlig andere Welt – bezüglich Essen, Kultur, und sogar Sprache. Darauf werde ich im weiterenVerlauf dieses Berichtes noch weiter eingehen. Sinn und Zweck meines Aufenthaltes in der Pazifikregion, genauer gesagt im beschaulichen, mittelgroßen Esteli, war insbesondere das Erlernen der spanischen Sprache – bis auf Hallo, Tschüss und einige weitere im Grossen und Ganzen recht nutzlose Brocken konnte ich vorher nämlich gar nichts.

Der vierwöchige Aufenthalt mit täglich vierstündigem Sprachunterricht inklusive Wohnen und Essen mit einer waschechten nicaraguanischen Familie sollte dies ändern, und mir nebenbei eine vergleichsweise sanfte Einführung in die nicaraguanische Kultur bescheren. Die Bedingungen an der Atlantikregion sind nämlich noch eine Spur härter als am eher westlich orientierten Pazifik.

Dennoch sah ich mich bei meiner Ankunft in Nicaragua, besonders in der Hauptstadt Managua, mit einem ordentlichen Kulturschock konfrontiert. Es ist halt doch immer irgendwie anders als man erwartet, und auch wenn es mir jetzt wirklich richtig gut gefällt, hatte ich am Anfang so meine Schwierigkeiten.

Natürlich spielten hierbei auch Dinge wie Abschiedsschmerz und Ungewissheit über ein ganzes Jahr in einer völlig unbekannten Umgebung mit ihren eigenen Sitten, Regeln und Kultur eine große Rolle. Ich wusste zwar, dass Nicaragua das zweitärmste Land Lateinamerikas ist, allerdings sagen derartige Statistiken überhaupt nichts darüber aus, wie sich so etwas anfühlt. In Deutschland gibt es in richtigem Sinne keine Armut – wer dort “arm” ist, der bezieht entweder Hartz IV oder lebt unter einer Brücke, um sich von einer Gesellschaft abzugrenzen, die ihm nicht gefällt.

Richtige Armut

Hier in Nicaragua gibt es richtige Armut. Menschen, die in Verschlägen aus Holzrettern und Wellblech leben, die ihren Kindern zu Beginn des Tages nicht sagen können, ob es am Abend etwas zu Essen geben wird, Menschen für die das Wort Festanstellung völlig unbekannt ist, Menschen ohne jegliche soziale Sicherheit. Es gibt hier sehr viele Menschen, die sich lediglich als Tageloehner ueber Wasser halten, taeglich auf Gelegenheit fuer irgendeine koerperliche Arbeit hoffen oder jeden Tag versuchen, auf der Strasse irgendwelche Sachen zu verkaufen und sich damit ein paar Pesos zu verdienen.

Dementsprechend gibt es in diesem Land viele heruntergekommene Viertel, in den Strassen liegt viel Dreck herum. Das liegt allerdings wohl vor allem daran, dass es hier so gut wie keine oeffentlichen Abfalleimer gibt, Muell wird meist einfach auf die Strasse geworfen. Etwas wie eine Muellabfuhr gibt es wohl in groesseren Staedten, in meinem Einsatzort Puerto Cabezas sowie in kleineren Orten allerdings nicht, und auch bevorzugen viele Staedter die Muellentsorgung durch Verbrennung.

Land und Leute

Die Armut ist nicht zuletzt auf die traurige Geschichte des Landes zurueckzufuehren. Auf die Kolonialherrschaft der Spanier am Pazifik und der Engländer am Atlantik folgte die Dynastiendiktatur der Somoza-Familie, und auf die Revolution der linken sandinistischen Partei ein langer und blutiger Krieg, der erst Ende der 80er Jahre sein Ende fand.

Nicaragua ist ein kleines Land, wenn auch das größte in Zentralamerika. Es hat etwa fuenf Millionen Einwohner, die sich zum Grossteil auf die Ballungsgebiete im Sueden und auch einige groessere Staedte im Norden der Pazifikregion verteilen. Am Atlantik gibt es eigentlich nur zwei bedeutende Staedte, mein Einsatzort Puereto Cabezas im Norden, und die Stadt Bluefields im Sueden. Über den restlichen Teil des Landes erstrecken sich kleinere, oft indigene Dörfer und Gemeinden, so genannte comunidades.

Als helhaeutiger Europäer ist man hier in vielen Teilen des Landes eine Rarität, man wird eigentlich immer als gringo (oft abwertend gemeinte Bezeichnung für Nordamerikaner), blanco (“Weißer”) oder chele (in etwa “Hellhäutiger”) erkannt. Gewoehnungsbeduerftig fuer mich war, dass die Leute hier diese Erkenntnis sehr oft durch laute Zurufe der eben genannten Begriffe zum Ausdruck bringen. Das kann zwar boese gemeint sein, ist es aber oft ueberhaupt nicht. In Deutschland würde so etwas sofort als rassistische Beleidigung gelten, hier ist das völlig normal, und so werden auch hellhäutige Einheimische chele genannt oder etwas beleibtere schlicht gordo (“Dicker”).

Die Menschen sind in allen Teilen des Landes sehr offen und herzlich, unter Fremden herrscht nicht die selbe Distanz wie in Europa. Wenn man der spanischen Sprache maechtig ist (mit Englisch kommt man hier nicht weit) kann man sehr leicht mit den Menschen ins Gespraech kommen, und die Nicas sind im allgemeinen aeusserst neugierig auf fremde Kulturen. Die meisten Menschen sind sehr gastfreundlich, vermieten oft Zimmer in ihren Haeusern und laden gerne zum Essen ein, fuer ein kleines Schwaetzchen hat eigentlich jeder immer Zeit.

Ueberall herrscht ein gehobener Laermpegel, in der Strasse droehnt Musik aus jeder Ecke, es wird viel gehupt und gedraengt im Strassenverkehr, in den Bussen laeuft immer Musik und in den Bars und Diskos meist so laut, dass es schwer faellt, sich zu unterhalten, ohne sich anzubruellen.
Soviel zu den ersten Eindruecken - dazu sei vermerkt, dass man sich an das alles wirklich unheimlich schnell gewoehnt und auch das, was auf den ersten Blick negativ erscheint bald auch irgendwie dazu gehoert.

Reis und Bohnen

Traditionell ernaehrt man sich hier ueberwiegend von Reis und roten Bohnen, besonders die aermeren Leute. Beides mit viel Oel in der Pfanne vermischt und angebraten nennt sich dann gallo pinto, das nigaraguanische Nationalgericht. Dazu gibts dann meist ein Stueck Fleisch (Huhn, Rind oder Schwein - eigentlich immer sehr lecker gewuerzt) und repollo, Weisskohl. Natuerlich gibt es auch noch viele andere Gerichte wie tacos und enchiladas (mit Fleisch und Gemuese gefuellte Teigtaschen), platanos (Kochbananen), sopa de pollo (Suppe mit Haehnchen) oder frito (frittiertes Haehnchen und frittierte Kochbananen). Ueberhaupt moegen die Nicas ihr Essen gerne frittiert oder zumindest mit viel Oel gebraten.

Am Pazifik gibt es in der Regel eine größere Auswahl, in den Restaurants wie auch den Supermärkten, und dort essen die Leute auch gerne mal einen Hamburger, und auch größere US-amerikanische Fastfood Ketten haben ihren Weg hierher gefunden. Diese gibt es am Atlantik, zumindest in und um Puerto Cabezas überhaupt nicht, dafür viel Fisch, Meeresfrüchte und Kokosnüsse. Oft verwenden sie hier daher Kokosmilch zum Kochen, so hat das gallo pinto hier zum Beispiel einen leichten Kokosgeschmack. Was ich hierbei vorher gar nicht wusste - die Kokosmilch ist nicht schon fertig in der Kokosnuss enthalten, sondern lediglich eine durchsichtige, etwas säuerlich schmeckende Flüssigkeit. Die Milch entsteht, indem man das Fruchtfleisch der Kokosnuss raspelt und dann in Wasser knetet, das Wasser verfaerbt sich und das Fruchtfleisch wird entfernt. Insgesamt eine ziemlich schweisstreibende Angelegenheit.
Es gibt zwar einige verschiedene Gerichte hier in Nicaragua – allerdings bei weitem nicht die selbe Vielfalt wie in Europa. Aber satt wird man hier auf jeden Fall.

Hablas español?

Nach anfänglicher Frustration (in einer Familie zu leben ohne mit dieser kommunizieren zu können ist nicht unbedingt ein Vergnügen) habe ich mich dann recht schnell in die Sprache eingefunden (nicht zuletzt Dank vorher vorhandener, jetzt aber wohl hauptsächlich durch spanische Wörter ersetzter Französischkenntnisse) und meine Familie ins Herz geschlossen.

Die Sprachschule war effektiv und abwechslungsreich und hat mir meistens Spaß gemacht. Die Lehrerinnen waren allesamt sehr nett, offen und geduldig – waschechte Nicaraguanerinnen eben. Es wurde sehr auf die individuellen Bedürfnisse der Schüler eingegangen, uns so bekam ich als blutiger Anfänger sogar Einzelunterricht.
Die Gastfamilie wurde über die Sprachschule organisiert, welche dem Organismus „Los Pipitos“ angehört. Diese Organisation kämpft für eine bessere Eingliederung von Menschen mit Behinderung in die Gemeinden und die Gesellschaft allgemein. Familien mit behinderten Kindern haben es bei uns schon schwer, aber in einem armen Land wie Nicaragua noch einmal deutlich schwerer. Der Organismus berät, betreut und hilft den betroffenen Familien, sucht aber auch den Kontakt zu Schulen und anderen staatlichen Organisationen. Auf dem gleichen Gelände wie die Sprachschule befinden sich Einrichtungen wie beispielsweise eine Werkstatt, wo den Behinderten die Gelegenheit gegeben wird, etwas sinnvolles zu tun, anstatt sich zuhause zu verstecken. Die Organisation arbeitet unter anderem außerdem in der Aufklärung der Bevölkerung.
Alle Einnahmen durch die Sprachschule kommen „Los Pipitos“ zugute.

Managua zum Zweiten

Nach vier Wochen Sprachkurs wird es Zeit, zu meiner Arbeitsstelle nach Puerto Cabezas aufzubrechen. Bevor es aber dorthin losgeht, legen wir noch einen mehrtägigen Zwischenstopp in der Hauptstadt Managua ein. Diesen benötigen wir, um letzte Formalitäten unseres Visums zu klären, uns noch einmal gründlich von einem Arzt durchchecken zu lassen und letzte Besorgungen zu machen, bevor es ab nach Puerto Cabezas geht. Dort ist die medizinische Versorgung nämlich deutlich schlechter als in der Pazifikregion, und auch sind hier viele Dinge sehr schwer oder oft auch überhaupt nicht zu bekommen – in Managua hingegen kann man eigentlich alles finden, wenn man nur lange genug danach sucht.

Bei unserem nunmehr zweiten Besuch in der Hauptstadt sind wir angenehm überrascht – beim ersten mal noch schockiert über die Andersartigkeit, fühlen wir uns hier jetzt sogar richtig wohl. Das liegt natürlich auch nicht zuletzt an der Gesellschaft unserer beiden in Managua stationierten Freiwilligendienst – Kollegen, die wir von einem Seminar in Deutschland kennen und die uns während unseres Aufenthaltes bereitwillig in ihrem Haus aufnehmen.

Die Ruhe nach dem Sturm

Kurze Zeit nachdem wir in Estelí angekommen sind, ereignet sich etwas, mit dem wir nicht gerechnet hätten. Wahrscheinlich wissen alle von Ihnen aus Zeitung, Radio und Fernsehen, von dem Hurrikan „Felix“, der mit Geschwindigkeiten von über 250 km/h die Atlantikküste Nicaraguas verwüstet hat.

Schon beim Landeanflug unseres Fliegers kann man die vielen abgeknickten Bäume rund um meinen zukünftigen Arbeitsort erkennen. In der Stadt ist bei unserer Ankunft auf den ersten Blick eigentlich alles relativ normalisiert, allerdings bemerkt man bei genauerem Hinsehen immer häufiger kaputte Häuser, abgeknickte oder umgefallene Bäume oder die vielen Menschen, die vor den Lagerhallen der Hilfsgüter Schlange stehen. Viele von ihnen haben einen langen Weg aus ihren Gemeinden auf sich genommen.

In vielen umliegenden Dörfern und Gemeinden sieht es schlimmer aus als in der Stadt, sie sind meist ohnehin schon arm, und dann zerstörte der Hurrikan noch ihre Häuser, Felder und Boote – viele haben die Fischerei als Lebensgrundlage verloren, und wer sein Leben nicht schon nicht schon auf dem Meer verloren hat, findet sich dieser nun beraubt. Eine monatelange Ernte ist vernichtet. Die Katastrophenhilfe gestaltet sich schwierig, viele der betroffenen Gemeinden sind sehr schwer zu erreichen. Die Atlantikküste ist die ärmste Region eines ohnehin schon armen Landes – ein Unwetter wie dieses ist für sie schlimmer, als man sich das als unbeteiligter Europäer vorstellen kann.

Zurück in die Steinzeit?

Die Lebensverhältnisse in Puerto sind einfach, und der Sturm hat sie nicht gerade verbessert. Auch zwei Monate nach dem Hurrikan merkt man in Puerto die Nachwirkungen in allen Lebensbereichen noch deutlich: Strom- und Telefonleitungen sind defekt, Internetcafes geschlossen, Nahrungsmittel teurer geworden. Ganze Straßen sind trotz Laternen unbeleuchtet auch Monate nach dem Unwetter unbeleuchtet. Auch unser Haus ist bei unserer Ankunft aufgrund des Sturmes ohne Elektrizität – dass das für drei ganze Wochen so bleibt, liegt allerdings nicht am Strom, sondern vielmehr an der Mangelwirtschaft der Atlantikregion und der haarsträubenden Organisationsfähigkeit vieler Menschen hier. Sehr schnell merke ich – in Nicaragua, speziell am Atlantik, geht so einiges langsamer.

Fließendes Wasser ist eine feine Sache, für die meisten Menschen in Puerto aber nicht zugänglich. Wasser gibt es aus Brunnen oder Regentonne, so auch für uns. Unser Haus liegt auf einem großen Gelände der Iglesia Morava, quasi unserem Arbeitgeber hier in Puerto. Auf diesem Gelände gibt es unter anderem eine Wasseraufbereitungsanlage – dass wir hier umsonst Trinkwasser beziehen, ist ein echtes Privileg.

Man kann auch ohne Strom und fließendes Wasser leben, allerdings sind wir dann doch sehr froh, als die Stromleitung endlich repariert wird – hier wird es nämlich schon um 18 Uhr dunkel, und ohne Licht kann man dann nicht mehr allzu viel machen, außer sich schlafen zu legen. Außerdem ist ein Kühlschrank keineswegs unnötiger Luxus, wie wir bald feststellen. Und auch wenn im Moment nur zwei der Steckdosen funktionieren – so ganz ohne ist auch nicht das Wahre.

Zu sehr sollte man sich allerdings nicht an den Strom gewöhnen, und das fällt auch nicht unbedingt schwer. Zeitweise fällt der Strom täglich aus, oft mehrmals und für mehrere Stunden, und mit Vorliebe gegen 17 Uhr, gerade dann wenn es anfängt dunkel zu werden. Unser Riesenpaket Kerzen aus der stromlosen Zeit ist also keineswegs nutzlos.

Kaisa miskitu aisaya – Lass uns Miskitu reden

Alltagssprache ist hier an der Atlantikküste nicht unbedingt Spanisch, häufig hört man die indigene Sprache Miskitu. Das Miskitu Volk macht hier in Puerto etwa 70 Prozent aus, dazu kommen ca. 20 Prozent Kreolen. Und den Rest machen Mayangas und Sumo, weitere kleinere indigene Völker sowie Spanischsprachige unter sich aus. Spanisch ist zwar Amtssprache, und eigentlich jeder beherrscht sie hier in der Stadt auch. Dennoch wird hier viel Miskitu gesprochen, den die Angehörigen dieses Volkes legen großen wert auf ihre Kultur und Sprache. Für uns ist das nicht immer ganz eifach, viele Besprechungen und Konferenzen finden auf Miskitu statt – anders als die Spanische völlig anders als die gängigen europäischen Sprachen. Auch sprechen einige untereinander viel Miskitu und nehmen wenig Rücksicht auf an Gesprächen beteiligte, die kein Miskitu sprechen.Wir versuchen, uns die Spache selbst ein wenig beizubringe, allerdings ist das nicht einfach, und einen qualifizierten Lehrer zu finden ebenso wenig.

Überfall

An einem Donnerstag Abend werden wir zum ersten mal in Nicaragua, eigentlich zum ersten mal überhaupt, auf der Straße überfallen werden. Allerdings sollte man ab einer bestimmten Uhrzeit einfach nicht mehr zu Fuß gehen, zumal ein Taxi nicht mehr als 50 Cent kostet. Und auch wenn das zu Fuß gehen viele Male gut gehen kann, irgendwann kann man einfach Pech haben. Zwei junge Typen überfallen mich und meine Mitfreiwillige Swantje auf dem Nachhauseweg. Einer hält Swantje eine Machete an die Kehle, während der andere von mir Geld verlangt. Und auch wenn uns hinterher in Gesprächen mit Freunden und Bekannten deutlich wird, dass das alles halb so wild ist, und die Machete in der Regel nur dazu dient, Respekt einzuflößen – einen ordentlichen Schreck tragen wir dennoch davon. Aber einmal ist immer das erste mal, und fürs nächste Mal wissen wir jetzt besser bescheid, wie man sich in so einer Situation verhält.
Die Leute, die so etwas machen, sind in Puerto meist Jugendliche, und sie haben fast immer Drogenprobleme. Ihnen ist egal, was sie klauen und wen sie beklauen, und was das für Konsequenzen für sie haben könnte. Hauptsache sie kommen an den nächsten Rausch.

Hausfieber

Generell muss man hier Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, da die meisten Menschen hier einfach sehr arm sind, und was man unbewacht liegen lässt, ist in der Regel weg. Man muss darauf achten, die Fenster stets vollständig geschlossen zu halten, stehen diese nur einen Spalt offen, kann es sein, dass sich jemand mit einem langen Stock irgendetwas angelt, zum Beispiel Kleidungsstücke. Oft ist den Leuten völlig egal, was sie klauen, und so wurde Freunden von uns etwa ein herumliegendes Vorhängeschloss geklaut, ohne dass die Diebe dafür einen Schlüssel besitzen. Die Regentonne lässt man am Besten auch nicht unbewacht stehen, und auch die Außenbeleuchtung unseres Hauses wurde Stück für Stück abmontiert.

Stets sind wir in Sorge um unser Haus, wenn dieses unbewacht ist. Zwar gibt es in der Nacht einen Wachmann, der die Klinik bewacht, welche sich im selben Gebäude wie unser Haus befindet, und unter der Woche ist tagsüber die meiste Zeit Klinikbetrieb. Aber wenn das Haus am Wochenende oder wenn wir auf Reisen sind unbewacht ist, lädt das zum Einbruch ein, gerade tagsüber da, das Haus etwas abgelegen und nicht in einem Wohngebiet liegt. Unsere Vorgängerinnen hatten massive Probleme mit Einbrüchen. Wir arbeiten daran, das Haus sicherer zu machen, haben uns bereits ein neues, ziemlich massives Vorhängeschloss gekauft. Ein Problem stellt allerdings noch die Hintertür des Hauses dar – hier muss dringend etwas gemacht werden, den das ist eine dünne Holztür, lediglich gesichert durch einen kleinen Riegel. Es ist jedoch sehr schwer, hier in der Hinsicht etwas zu erreichen, die Leute von der Kirche versprechen uns zwar, uns dabei zu helfen, die Situation im Haus zu verbessern, tatsächlich bekommen wir aber kaum Unterstützung. Es ist allerdings schwierig, sich selbst um alles zu kümmern, da die Dinge hier einfach anders funktionieren als in Deutschland – es gibt keine gelben Seiten, wo man sich die Nummer eines Schlossers heraussucht. Diese Strukturen zu durchschauen, wie solche Dinge im allgemeinen funktionieren, da sind wir noch dabei.

Das Problem mit der Arbeit

Dieser Bereich ist bisher der unbefriedigendste meines Aufenthaltes, und neben der Sache mit der Kriminalität das einzige, was mich hier wirklich stört. In zwei Monaten habe ich nur selten die Gelegenheit bekommen, etwas in meinen Augen sinnvolles zu tun, und das ärgert mich richtig. Ich habe einen weiten Weg auf mich genommen, und bin bereit, ein Jahr lang ohne effektive Bezahlung hier zu arbeiten, um etwas zu machen, das den Menschen hilft, denn wie ich schon sagte, es gibt viel Armut, viele Bedürftige. Und ich mache das auch wirklich gerne.

Die Iglesia Morava, die moravische Kirche, welcher die überwiegende Mehrheit der Menschen hier angehört, ist sozusagen unser Kooperationspartner, unser Arbeitgeber. Wir wohnen in einem Haus, das diese uns zur Verfügung stellt, und legen unsere Arbeitskraft in ihre Hände. Allerdings weiß die Leitung der Kirche das zum Großteil nicht zu schätzen und kümmert sich herzlich wenig um uns, sei es wenn wir Probleme mit dem Haus haben, oder eben, wenn es darum geht, uns in arbeitstechnisch zu integrieren.

Ich bin zwar bezüglich der Arbeitszeit ausgelastet, ich bin von Montag bis Freitag jeweils von 8.00 bis 12.00 und von 14.00 bis 17.00 Uhr im Dienst, und am Wochenende sind auch immer Aktivitäten der Kirche, an denen wir mal mehr, mal weniger freiwillig teilnehmen.
Unter der Woche ist mein Arbeitsplatz bisher das Zentrum „La Esperanza“, welches Klinik, Bäckerei, Blockfabrik für Bausteine und Nähmaschinen sowie eine kleine Bibliothek und ein paar veraltete Computer besitzt.
Blockfabrik und Bäckerei sind allerdings zur Zeit außer Betrieb, wohl wegen des Hurrikans, was ich allerdings überhaupt nicht nachvollziehen kann, da die Lage hier in Puerto so langsam ziemlich stabilisiert ist, und obwohl immer noch der Notstand ausgeschrieben ist und auch noch Hilfsgüter verteilt werden, sehe ich keinen Grund, den Betrieb dieser Einrichtungen nicht wieder aufzunehmen.
Die „Bibliothek“ bestand zu Beginn lediglich aus einem Regal mit einem Haufen wild durcheinander gewürfelter Bücher, Schulbücher, Sachbücher und Romane, darunter einige ganz brauchbare.

Ein Teil meiner Arbeit bestand bisher darin, diese Bücher zu ordnen und zu katalogisieren. Mir schwebt vor, daraus eine richtige Bibliothek zu machen. Das gestaltet sich hier allerdings schwieriger als in Deutschland, denn selbst dort ist es schwer, das Ausleihen zu kontrollieren – hier ist es so gut wie unmöglich, die rechtliche Kontrolle fehlt einfach, etwas wie Mahnbriefe für derartige Fälle kann man hier absolut vergessen. Also kann der Büchereibetrieb nur unter Aufsicht innerhalb des Zentrums erfolgen, Bücher entleihen ist nicht möglich – die Bibliothek würde sich Stück für Stück in Luft auflösen. Das Wort „leihen“ ist hier oft synonym mit „schenken“.

Meine Arbeit im Allgemeinen jedoch war bisher die eines Hausmeisters und Sekretärs – Listen mit Bevölkerungsdaten oder Medikamenten abtippen, einige körperliche Arbeiten wie zum Beispiel einen Wassertank aufstellen, ein Inventar des Zentrums anfertigen – um nur die sinnvolleren und angenehmeren Seiten zu nennen. Oft besteht die Arbeit einfach nur aus herumsitzen.

Das alles war für den Anfang in Ordnung, um in die Sprache und die Kultur hineinzufinden, zu verstehen, wie die Dinge hier gemacht werden und einen Einblick zu bekommen, wie Leben und Arbeit hier funktioniert. Aber jetzt habe ich gehörig die Nase voll davon, und es wird Zeit für uns, den Freiwilligendienst hier in Puerto Cabezas gehörig umzukrempeln – wir sind nämlich schon der vierte Jahrgang Freiwillige hier, und immer schon bestand das Problem der unzureichenden Einbindung der Freiwilligen. Vor einigen Tagen hatten wir ein sehr direktes und deutliches, aber gutes und offenes Gespräch mit einem der Verantwortlichen in dem wir klar gemacht haben, dass sich etwas ändern muss. und wir werden uns diesem Problem in der nächsten Zeit intensiv widmen, um auch für unsere Nachfolger eine bessere Basis zu schaffen. Wichtig ist hierbei besonders die Kooperation mit gemeinnützigen Organisationen, von denen es hier einige gibt und die echt gute Dinge machen, aber denen gegenüber die Kirche noch zu verschlossen ist.Es tut sich was, und es gibt Leute, die den Freiwilligendienst ernst nehmen und als wichtig ansehen, und in die Hände derer muss dieser Dienst gelegt werden, um etwas sinnvolles zu erreichen.

Alle Kräfte für den Hurrikan

Laut Administration der Kirche, die einen Teil der Hilfsgüterverteilung übernimmt, werden „alle Kräfte für den Hurrikan benötigt“. Das kann ich allerdings nicht nachvollziehen, da es sehr viele Mitarbeiter der Kirche gibt, die den ganzen Tag kaum etwas tun, und für die Hilfsgüter und übrige Hurrikanhilfe ist mehr als genug Personal vorhanden.
Auch wir beiden Freiwilligen werden kaum in die Hurrikanhilfe einbezogen – etwas, was mir absolut unbegreiflich ist.
An einem Tag haben wir bisher an der Verteilung der Hilfsgüter in den comunidades teilgenommen, und das war an sich eine anstrengende schöne Arbeit, säckeweise Grundnahrungsmittel auf einen LKW verladen und diese dann unter der Bevölkerung in den abgelegenen Gemeinden vereilen.
Allerdings war das bisher nur an einem Tag, und das ganze wäre auch problemlos ohne uns gelaufen – die Helfer bekommen Geld für diese Arbeit, daher sind diese Arbeiten sehr begehrt, und es findet sich immer jemand, der das macht.

Lichtblicke

Einige Lichtblicke gibt es dennoch in unserer Arbeit, und so werden wir ab Januar im Gefängnis Englischunterricht geben, und eventuell auch noch andere Aktivitäten dort vornehmen, je nachdem wie gut die Sache funktioniert. Zur Einführung waren wir vor einiger Zeit im Gefängnis zu Besuch. Die Bedingungen dort sind wirklich katastrophal, zwölf Leute zusammen in einer engen Zelle, dunkel und heiß ist es darin. Toilette und Bad sind kaum voneinander zu unterscheiden, beide direkt nebeneinander und lediglich ein Stück Betonplatte mit Loch und einer etwa einen halben Meter hohen Betonwand außen herum, Privatsphäre gibt es nicht, Bewegen kann man sich in der Zelle kaum. Essen, schlafen und Verrichtung der Notdurft geschieht alles im selben, winzigen Lebensraum.
Außerdem bin ich mit meinem derzeitigen Chef Amilcar, dem Direktor der Esperanza dabei, ein Projekt zur Rekonstruktion und Neubepflanzung ins Leben zu rufen. Es gehr dabei um Dächer und Neupflanzung von Nutzbäumen wie Kokospalmen, Orangen- und Mangobäumen. Das läuft allerdings schleppend an, wie eben so einiges hier – die Organisation der Leute ist einfach meist sehr schlecht, die Planung ist zu vage und sie wollen immer mehrere Dinge gleichzeitig machen, und dabei gelingt dann keines so richtig.

Reise nach Sandy Bay

Einige Tage habe ich in der comunidad Sandy Bay verbracht, mit am heftigsten vom Sturm getroffen wurde. Die Reise trat ich mit AJECIM, der Jugendorganisation der Kirche an. Unser Plan war, zuerst einigen Bedürftigen Hilfe bei der Säuberung ihrer Grundstücke zu helfen – auch mehr als zwei Monate nach dem Hurrikan sieht die Gemeinde noch sehr schlimm aus, viele zerstörte, dächerlose Häuser, viele Umgefallene Bäume und anderer Unrat bestimmen das Bild. Wir haben Motorenöl und Benzin mitgebracht, um mit dort vorhandenen Motorsägen umgefallene Bäume zu zerkleinern und dann zu entsorgen. Jedoch wird uns ein Strich durch die Rechnung gemacht – jemand ist in der Nacht gestorben, und in den comunidades ist es Brauch, am Folgetag nicht zu arbeiten. Also sind wir gezwungen, Öl und Benzin dazulassen, in der Hoffnung dass die Einwohner die Sache selbst in die Hand nehmen.

Das ist nämlich ein großes Problem hier, sowie in vielen anderen comunidades – die Erwartungshaltung vieler Menschen. In Sandy Bay hat sich wenig getan seit dem Hurrikan. Die Menschen warten. Warten auf die Regierung, auf Hilfsorganisationen, dass sie ihnen ihre Häuser wieder aufbauen, die Gemeinde wieder in Ordnung bringen. Und das wird nicht passieren, nicht hier in Nicaragua. Sandy Bay ist eine verhältnismäßig wohlhabende comunidad, viele hätten die finanziellen Mittel etwas zu tun. Dennoch ziehen es viele vor zu warten. Dieses Problem ist ein weiterer Teil der Intention dieser Reise, den Leuten versuchen zu vermitteln, dass das so nicht funktionieren wird. In einem Jugendtreffen in der Kirche versuchen wir, das zu vermitteln. Meine Aufgabe hierbei ist, den Leuten zu erzählen, wie es in Deutschland im Katastrophenfall zugeht – und dass auch hier nicht alles von selbst geschieht. Ich erkläre ihnen am Beispiel Hochwasser, dass die Leute hier Versicherungen abschließen, was es in den Gemeinden an der Atlantikküste nicht gibt, und dass diejenigen, die keine Versicherung haben, entweder Arbeiter bezahlen oder selbst anpacken müssen, um ihre Häuser wieder in Ordnung zu bringen – und sich nicht allein auf Spenden, Regierung und Hilfsorganisationen verlassen können.

Glaubenssache

Sehr schockiert war ich zu Beginn darüber welch großen Einfluss der Religion auf unseren Freiwilligendienst hat. Ich wusste zwar, dass ich dort mit einer Kirche zusammenarbeiten werde, und obwohl ich nicht besonders religiös bin, so war das doch in Ordnung für mich – so wie ich die evangelische Kirche aus Deutschland kenne. Ich habe früher in Deutschland ab und zu bei verschiedenen Aktivitäten von der Kirche aus teilgenommen, wie zum Beispiel Jugendkreis oder Freizeiten, und das war eigentlich immer locker und lustig, und niemals unangenehm.

Die evangelische Kirche hier ist in meinen Augen sehr konservativ, für mich deutlich zu konservativ, was sich negativ auf ihre eigene Arbeit und die Zusammenarbeit mit uns auswirkt.
Die Kirche ist sehr altmodisch und hat strenge Regeln. Sie verbietet etwa Dinge wie Rauchen, Trinken, Ausgehen, Tanzen, Würfel spielen und Sex vor der Ehe, um nur einige zu nennen. Frauen dürfen den Gottesdienst nur mit Rock betreten, wer eine Hose anhat, muss draußen bleiben, für Männer mit kurzen Hosen gilt das Gleiche – das wird an der Eingangstür kontrolliert.
Viele brechen die Regeln trotzdem oder umgehen sie indem sie etwa sehr früh heiraten und dann immer mindestens 3 Freundinnen gleichzeitig zuzüglich der Ehefrau haben. Was bei diesen Leuten aber oft trotzdem bleibt, ist eine verlogene Scheinheiligkeit.

Mehrmals im Monat finden sogenannte encuentros statt, das soll so etwas wie Jugendtreffen sein, was ja an sich eine tolle Sache wäre. Allerdings ist das Endtäuschenderweise nicht mehr als ein etwas lockerer Gottesdienst, der mindestens drei Stunden lang dauert. Diese Treffen finden immer in einer Kirche statt, die Jugendlichen kommen, setzen sich in die Bänke, schauen sich stundenlang das immer mehr oder weniger gleiche und wenig abwechslungsreiche Programm an, das zudem auch noch auf Miskitu ist, und gehen danach sofort nach Hause. Alles ist sehr dogmatisch und überchristlich, gesellschaftliche Themen werden eigentlich überhaupt nicht angesprochen.

Erster Fazit

Trotz aller negativer Erfahrungen überwiegen die positiven Aspekte eigentlich immer: Man lernt viele unheimlich nette und offene Menschen kennen, und alle Erfahrungen egal ob positiv oder negativ sind unglaublich wertvoll – manchmal letztere sogar noch mehr als erstere. Und auch wenn es hier nicht immer einfach ist, würde ich diese Erfahrungen gegen nichts in der Welt eintauschen. Dieser Dienst bringt mir persönlich sehr viel, und wir werden alles daran setzen, ihn so gut wie möglich zu gestalten, damit sein ganzes Potential ausgeschöpft werden kann – nicht nur für uns, sondern auch für alle, die nach uns kommen. Ein Freiwilligendienst ist eine super Sache, und ich kann jedem nur empfehlen, so etwas zu machen.

Der Teufel im Paradies

Kokospalmen, Sandstrand und eine harmonische Ruhe - trotz mehr als tausend Konferenzbesuchern. Wawa Bar ist ein paradiesischer Flecken Erde. Die ansonsten sehr schön und harmonisch verlaufene Jahreskonferenz von AJECIM, der Jugendorganisation der moravischen Kirche, wird durch ein äußerst merkwürdiges Ereignis überschattet. Die Miskitus nennen das Phänomen „Crizi Siknis“. Miskitu ist stellenweise stark vom Englischen beeinflusst, das macht die Übersetzung dieses Wortes relativ leicht. Anders als an der Pazifikküste des Landes, oder auch den meisten anderen Teilen Lateinamerikas, hatten die Spanier hier keinen Erfolg bei ihren Eroberungen. „Crizi Siknis“ - „Verrückte Krankheit“. Seinen Namen trägt dieses Phänomen zurecht. Betroffen davon sind fast ausschließlich die weiblichen Teilnehmer der Konferenz. Die Erkrankte verfällt in eine Art Wahn, bekommt Schreikrämpfe, schlägt wild um sich, versucht davon zu laufen. Die Miskitus glauben, ein Hexer mit schwarzem Buch befindet sich im Dorf und betreibt dunkle Magie im Namen des Teufels. Wen diese Krankheit erfasst hat, der wird überwältigt und auf einer Matratze festgehalten, bis der Spuk vorbei ist. Dazu sind meist mehrere Helfer nötig. Der Betroffene dreht und windet sich, verkrampft den ganzen Körper, schlägt um sich. „Wenn man den Erkrankten nicht festhält, rennt er weg, bis in Berge“, erklärt mir ein befreundeter Konferenzteilnehmer. Ein Mädchen hat angeblich bereits versucht, aus dem Fenster zu springen – ausgerechnet aus einem der wenigen zweistöckigen Gebäude in Wawa Bar. Manche beginnen auch zu reden. Einige bloß wirres Zeug, andere geben Informationen über den Hexer und seine Absichten preis. Einen großen schwarzen Hut soll er tragen, siebzig Personen sollen innerhalb der Konferenz von der Krankheit erfasst werden. Manche rufen angeblich auch die Namen derjenigen aus, welche die Krankheit als nächstes überkommt. Ein Junge mit dem Spitznamen „Brujo“ – zu deutsch „Hexer“ – mischt eine Essenz aus Knoblauch, einem blauen Pulver, einigen Wiesenkräutern und Fluorwasser zusammen. Das wird den Betroffenen dann auf Gesicht und Brustkorb aufgetragen. Die Erkrankten halten ihre Gefährten die ganze Nacht wach.
Am Ende der Konferenz sind keine siebzig Personen von der „Crisi Siknis“ betroffen. Auch ist nicht jeder, dessen Name genannt wurde, daran erkrankt. Schwarzes Buch, ein Hexer, der Teufel? So richtig passt das alles nicht in ein westliches Weltbild. Anicia Marley Matamoros, Direktorin der Abteilung „Preparatoria“ an der Universität HURACAAN in Puerto Cabezas meint: „Diese Krankheit ist psychologischen Ursprungs und kulturell bedingt“. Die Universität hat zu diesem Thema Untersuchungen angestellt. Trotzdem, das Phänomen wirft einige ungeklärte Fragen auf. Wieso erfasst die Krankheit so viele Personen auf einmal? Die meisten Menschen der Atlantikküste bleiben bei ihren übernatürlichen Erklärungen. Sirenen im Meer, nachts umherirrende Dämonen und die Geister der Toten, die in der Nähe des Friedhofs ihr Unwesen treiben – all dies für uns Aberglaube, die Menschen hier aber nehmen das zum Teil sehr ernst. Wenn die Dorfbewohner eine Person als Hexer, der schwarze Magie betreibt identifiziert haben, fahren sie mit ihm aufs offene Meer hinaus. Sein Kopf wird mehrmals unter Wasser gedrückt, aschließend wird er verstoßen. Kehrt er zurück, droht ihm der Tod. Ich habe hier schnell gelernt, dass man besser nur das glaubt, was man mit den eigenen Augen sieht. Crizi Siknis habe ich mit eigenen Augen gesehen. Viele ungeklärte Fragen bleiben – ebenso wie das flaue Gefühl im Magen, als am Ende der Konferenz unser Boot in Richtung Puerto Cabezas in See sticht.

Ein paradiesischer Flecken Erde

Der Steg der kleinen, abgelegenen Gemeinde Wawa Bar liegt am offenen Meer. Der Ausstieg gestaltet sich schwierig, die Wellen schlagen hoch an die Bordwand. Das Ausladen der Taschen, Rucksäcke und den Säcken mit Nahrungsmitteln erfordert Gleichgewicht und viel Geduld.
Die Dunkelheit ist bereits über uns hereingebrochen, als unser kleines Motorboot die Lagune, die wir auf unserem Weg aus Puerto Cabezas durchquert haben, verlassen. Obwohl es bereits dunkel ist, kann man schon jetzt die Schönheit dieses Ortes erahnen. Meeresstrand, Palmen, kurzgeschnittenes, saftiges Gras – ein paradiesischer Flecken Erde an der Karibikküste. Unser Boot ist das letzte an diesem Tag, bereits in den frühen Morgenstunden haben die ersten angelegt. Wawa Bar ist in Aufruhr. Hier findet in diesem Jahr die große Jahreskonferenz von AJECIM, der Jugendorganisation der Iglesia Morava, der moravischen Kirche statt. Insgesamt sechs derartige Konferenzen gibt es pro Jahr an der nördlichen Atlantikküste Nicaraguas, jedoch hat nur die Jahreskonferenz ein derartiges Ausmaß. Weit über tausend Jugendliche und junge Erwachsene haben sich zu diesem Ereignis eingefunden. Für viele derer, die aus einer der abgelegeneren Gemeinden kommen, sind diese Konferenzen das einzige große Ereignis im Jahr. Untergebracht werden die Besucher in den Häusern der Einwohner des Dorfes – immer die Mitglieder einer Kirchengemeinde zusammen in einem Haus. Das kann zuweilen ganz schön eng werden – ein Lokal aus Puerto Cabezas etwa ist stolze 108 Mann stark. Gegen eine geringe Pauschale erhalten die Teilnehmer Transport und täglich drei Mahlzeiten. Gegessen wird morgens und abends Reis mit Bohnen sowie ein Stück Brot, mittags gibt es Reis und ein Stück Rindfleisch, gekochte Schildkröte oder auch mal Fisch. Vier Tage lang. Getrunken wird in den kleinen Gemeinden außerhalb der beiden größeren Städte der Region, Puerto Cabezas und Waspam, eigentlich immer Wasser aus dem Brunnen. Wessen Magen streikt, der muss mit Pepsi oder Coca-Cola vorlieb nehmen – wenn auch sonst nichts anderes, das kann man eigentlich immer kaufen. Egal wie weit im Niemandsland man sich auch befindet. Auf dem Plan stehen vor allem Gottesdienste und Bibelunterricht mit den Pastoren, meist aus der Zentralstelle der Kirche in Puerto Cabezas. Die Teilnehmer werden je nach Alter in verschiedene Gruppen eingeteilt. Gesprochen wird ausschließlich Miskitu, dominante indigene Sprache der nördlichen Atlantikküste Nicaraguas.
Wir verstehen kaum etwas, aber das ist nicht weiter schlimm für uns. Die Predigten beinhalten ohnehin meist das Gleiche. Die strenge Doktrin dieser Kirche ist für uns beide Freiwillige aus Deutschland schwer nachzuvollziehen – neben Dingen wie Alkohol- und Drogenkonsum verbietet sie auch Dinge wie Rauchen, tanzen, Ausgehen oder sogar Würfel spielen. Allerdings halten sich nur die Allerwenigsten ernsthaft daran. Aus diesem Grund werden zu Beginn der Konferenz acht Denunzianten ausgewählt – wer gegen eines der Verbote verstößt, etwa lieber an den Strand als zum Gottesdienst geht oder die Konferenz als Partnerbörse nutzt wird bestraft. Das weckt in uns unangenehme Assoziationen mit dem Nationalsozialismus. Zu Bestrafungen kommt es allerdings diesmal nicht, die jungen Leute stellen sich bei ihren verborgenen Aktivitäten nicht ungeschickt an, und auch die Denunzianten sind gutmütig. Am Sonntag, dem letzten Tag der Konferenz, steht dann Spiel und Sport auf dem Programm – und wer will, kann sich jetzt auch offiziell an den Strand begeben. Alles in allem ist die Konferenz ein wirklich schönes und harmonisches Ereignis. Allerdings – etwas stört diese Harmonie. Dazu mehr im obenstehenden Artikel.

La pegueña Colombia

Hohe Wellen schlagen gegen die Bootswand des kleinen Motorbootes, immer wieder spritzt Wasser ins Boot. Bei jeder Welle muss man darauf achten, nicht aus dem Boot zu fallen. Ich befinde mich auf dem Weg nach Sandy Bay, einer abgeschotteten Gemeinde etwa drei Stunden südlich von meiner Einsatzstelle Puerto Cabezas, auf dem Landweg nicht zu erreichen. Als wir in die Lagune einfahren, welche die Gemeinde in vier Gebiete teilt, beruhigt sich unsere Fahrt. Hinter uns das tosende Meer, vor uns das Panorama von Sandy Bay. „La pegueña Colombia” – Klein-Kolumbien. So stellen mir meine Kollegen die Gemeinde vor. Vor dem Hurrikan muss es hier sehr schön gewesen sein, jetzt dominieren zerstörte Häuser und ausgerissene Bäume das Bild. Hier, mittendrin im Nirgendwo, gibt es nur zwei Möglichkeiten, sein täglich Brot zu verdienen: Langusten fischen, für das Pfund bekommt man etwa 15 US-Dollar - und den Handel mit Drogen. Man erkennt sofort, wer sich ganz besonders letzterem verschrieben hat – der besitzt nämlich ein schönes und großes, oft mehrstöckiges Haus, was in diesem Teil des Landes nur sehr wenige haben, Motorräder, oder sogar Häuser und in Puerto Cabezas und der Hauptstadt Managua. Früher waren hier alle ausschließlich Fischer, bis irgendwann die Drogen kamen. Vom Meer angeschwemmt, vermutlich von Kurieren aus Kolumbien auf der Flucht verloren oder über Bord geworfen. Wer eins der kleinen weißen Pakete findet, ist reich – etwa 18 000 Dollar bekommt man für zwei Kilo Kokain, und das in einem Teil des Landes, in der ein großer Teil der Bevölkerung von weniger als einem Dollar am Tag lebt. Die Leute fingen an, sich schöne Häuser zu bauen, Motorräder anzuschaffen – und stiegen selbst in das Geschäft ein. Wer schon so viel Geld gemacht hat, um sich ein Satellitentelefon leisten zu können, fängt an, seine eigenen Geschäfte zu machen. Bestellt Drogen, um sie mit Backpulver zu strecken und weiterzuverkaufen, kauft anderen Einheimischen gefundene Ware ab, verschifft sie per Schellboot nach Honduras, Mexico oder Miami – von wo aus sie dann auch zu uns nach Deutschland kommen.
Zwei meiner Begleiter waren hier selbst einmal im Geschäft. Der eine ist hier aufgewachsen und war schon im Alter von 15 Jahren als Kurier tätig. „In Sandy Bay zählt nicht, wie alt du bist. Was zählt ist die Kohle.“ Kurier zu spielen ist schnelles Geld, mit einem Schnellboot ist man in sechs Stunden in Kolumbien, für das bloße Abholen bekommt man 800 bis 1000 US-Dollar. Der andere war ganz dick im Geschäft. Fünf Millionen Dollar hatte er auf seinem Konto, sagt er. „Jetzt habe ich gar nichts mehr.“ Die Polizei hat ihn und seinen Partner geschnappt. Er selbst ist noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen, ihm konnte nichts nachgewiesen werden. Sein Komplize hat noch eine Jahre hinter Gittern vor sich. Er ist heute zum ersten mal seit drei Jahren wieder hier, so lange liegt seine Verhaftung zurück. Dieses Mal kommt er, um beim Wiederaufbau zu helfen. Ganz wohl in seiner Haut fühlt er sich nicht, meidet die Gegend, in der er früher gewohnt hat. Er hat Angst, dass es Leute gibt, die ihn aus dem Weg räumen wollen. Es ist nicht unüblich, dass Leute hier verschwinden. Eine Polizei gibt es hier seit einiger Zeit nicht mehr. „Das gefällt den Leuten hier nicht“, erklärt er mir. „In Sandy Bay trägt jeder seine Waffe bei sich. Die meisten würden lieber sterben als ins Gefängnis zu gehen.“ Ab und zu greift die Spezialeinheit der nationalen Polizei zu, bringt jemanden hinter Gitter. Aber auch die kommt nicht gerne hierher. Was hier passiert, ist kein Geheimnis. Aber warum unternimmt die Regierung nichts dagegen ? „Die ist doch selbst darin verwickelt. Drogen und Waffen, so machen die ihr Geschäft.“

Die Ruhe nach dem Sturm

Landeanflug in Puerto Cabezas. Fürs Erste Endstation einer langen Reise. Nach über einem Monat an der Pazifikküste Nicaraguas mache ich mich in der Hauptstadt der „Region nördliche Atlantikküste“ an die Arbeit. Dieser Teil des Landes ist für die Pacificos, die Leute aus der Pazifikregion, eine völlig andere Welt. Das sagen sie mir immer wieder. Anderes Essen, andere Kultur – und sogar andere Sprachen. In der Tat, die am meisten gesprochene Sprache ist hier nicht unbedingt spanisch: Hier leben zu etwa siebzig Prozent Miskitus, Angehörige eines der größten noch existierenden indigenen Völker der Welt. Zwanzig weitere Prozent nimmt die kreolische Bevölkerung ein, aus diesem Grund verstehen die Menschen hier auch häufiger Englisch als die Pazificos. Die zehn restlichen Prozent machen Mayangas und Sumo, beides kleinere Indigenenvölker, und Spanischsprachige unter sich aus. Dennoch ist Spanisch die offizielle Sprache, und es gibt zumindest hier in der Stadt eigentlich niemanden, der sie nicht spricht.
Die Menschen hier verwenden für viele Gerichte Kokosnuss, was die Menschen am Pazifik überhaupt nicht tun - aber trotzdem ist hier das typische Gericht Gallo Pinto, Reis mit Bohnen, wie überall in Nicaragua. Nur eben mit Kokosmilch. Der auffälligste Unterschied ist jedoch eindeutig die Armut. Anders als in den übrigen Teilen des Landes sind geteerte Straßen die Ausnahme, die Häuser einfacher, meist selbstgebaut und aus Holz, die Dächer bestehen fast immer aus bloßem Wellblech. Das Stromnetz ist veraltet, täglich fällt der Strom aus, oft mehrmals. Und dann auch noch der Hurrikan. Ein großer Teil der Bevölkerung hier lebt von weniger als einem US-Dollar am Tag. Und viele haben durch den Sturm das letzte Bisschen, das sie noch hatten verloren. Viele Häuser und fast alle Dächer in Puerto wurden zerstört, das Wellblech konnte dem bis zu 250 Km/h starken Sturm nicht standhalten, ihr Hab und Gut wurde in alle Winde verstreut.
Das Leben ist teurer geworden hier – nahezu die gesamte Ernte für die nächsten Monate wurde zerstört. Die Menschen stehen Schlange vor den Lagerhallen für Hilfsgüter, hoffen darauf, nicht mit leeren Händen nach Hause zurückkehren zu müssen. Viele kommen von weit her. An einem Tag haben wir die Gelegenheit, bei der Verteilung von Hilfsgütern in abgelegen Gemeinden mitzuhelfen. Hier sieht es teilweise noch immer sehr schlimm aus, im Gegensatz zum relativ wiederhergestellten Puerto Cabezas. Aber auch zwei Monate nach dem Sturm funktioniert die Straßenbeleuchtung in vielen der Straßen, die über eine solche verfügen, noch immer nicht. Es fehlt an Stromleitungen, zum Teil sind diese dem Unwetter zum Opfer gefallen, zum Teil haben sich Leute derer angeeignet, um ihre eigenen Häuser mit Strom zu versorgen.
Auch unser Haus ist von der Leitungsdemontage nicht verschont geblieben – drei Wochen ohne Strom, und das angesichts der Tatsache, dass es hier bereits kurz nach 18 Uhr stockdunkel ist.
Dennoch ist es beeindruckend, wie gut sich die Leute zum Teil selbst zu helfen wissen. Sicher ist das Bildungsniveau hier nicht vergleichbar mit dem in Deutschland. Aber wer weiß denn dort schon, wie man sich ein eigenes Haus baut? Hier ist das für die Menschen selbstverständlich. Und um die Stromzufuhr kümmern sie sich ja dann auch selbst.
Drei Wochen ohne Elektrizität - Wasser gibt es unabhängig vom Sturm in der Regel nur aus Brunnen oder Regentonne. Ich muss sagen, man kann sich an alles gewöhnen. Und vielleicht bemerkt man dann auch, wie viel Luxus wir uns leisten – und wie selbstverständlich dieser geworden ist.

Armut, Dreck und Coca Cola – und ein bisschen wie im Pardies

Nicaragua – meine neue Heimat für die nächsten zwölf Monate. Wie nicht anders zu erwarten, es ist anders als zuhause. Aber es ist doch immer ein bisschen anders, als man erwartet. Das Anderssein schlägt mir schon beim Aussteigen aus dem Flugzeug in Costa Rica in Form einer Schwüle ins Gesicht, die alles zu erdrücken scheint. An der Grenze dann der erste Kontakt mit der nicaraguanischen Kultur. Während wir darauf warten, die Grenzkontrolle zu passieren und der drückenden Hitze in den kühlen Bus entfliehen zu dürfen, versuchen alle möglichen Leute, uns etwas zu verkaufen. Typisch Nicaragua: Hängematten, Obst, raubkopierte Filme, frittiertes Essen. Solche Dinge kann man eigentlich immer und überall kaufen. Von dem Essen lasse ich lieber erst mal die Finger, der europäische Magen verträgt die kulinarische Umstellung auch ohne die Aufnahme von Nahrung zweifelhafter Qualität nur schwer.
Dann die ersten Meter auf nicaraguanischem Boden. Blühende Landschaften wechseln sich ab mit verdreckten Vorstädten und Bretterverschlägen, majestätische Gebirge mit Plakaten und Wandmalereien von US-amerikanischen Softdrinkherstellern. Überall liegt viel Müll herum, öffentliche Abfalleimer gibt es kaum.
Man kann dem Land seine Armut deutlich ansehen, gezeichnet von seiner traurigen Geschichte. Von der Kolonialherrschaft in die jahrzehntelange Dynastiendiktatur, von der sandinistischen Revolution in den Krieg. Die Hauptstadt Managua durch das große Erdbeben von 1972 zerstört, das Land von Vulkanausbrüchen und Unwettern nicht verschont. Unlängst heimgesucht vom Hurrikan „Felix“, die Atlantikküste, wo auch mein zukünftiger Einsatzort Puerto Cabezas liegt, durch den Sturm verwüstet. „Nur“ vier Menschen sind in Puerto selbst umgekommen, berichtet mein zukünftiger Chef bei IDSIM, dem Institut für soziale Entwicklung der Iglesia Morava am Telefon, nicht ohne eine Spur Erleichterung. Die Lage in den umliegenden Dörfern, die nur schwer zu erreichen sind, ist schlimmer. Viel schlimmer. Wie schlimm, das kann auch jetzt noch keiner so genau sagen. Wir, meine Mitfreiwillige Swantje und ich, befinden uns zum Zeitpunkt des Unwetters im Nordwesten des Landes, vom Sturm weitgehend verschont.
Hier, in der mittelgroßen Stadt Estelí, bessern wir unsere Spanischkenntnisse auf, bevor es auf nach Puerto geht. Armut, Dreck und Coca Cola – und trotzdem ist es sehr schön hier. Klar, am Anfang ist es ein riesiger Kulturschock – aber das gehört dazu, sonst war man gar nicht weg von zuhause. Und wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, dass die Zurufe „Chele!“, was soviel bedeutet wie „Weißer“, eigentlich gar nicht böse gemeint sind, sondern zur Kultur dazugehören wie die lautstarke musikalische Beschallung an jeder Ecke, dann kann man erkennen, dass die Leute hier eigentlich so offen und herzlich sind, wie man es von zuhause nur von Freunden kennt. Und selbst die schwer bewaffneten Polizisten im Bankviertel erwidern einen freundlichen Gruß fast immer mit einem Lächeln.
Hier im beschaulichen Estelí kann man von jedem Punkt der Stadt aus die umliegenden Gebirge sehen – und fühlt sich niemals verloren. Umgeben von Palmen und Bananenbäumen fühlt man sich hier manchmal sogar ein bisschen wie im Paradies. Ja, es ist anders hier – nur, es zu beschreiben, das ist nicht einfach.

Lebenszeichen!

Hallo zusammen,

habe sehr lange Zeit nichts von mir hoeren lassen, das tut mir sehr leid!

Ich bin gerade dabei, das zu aendern und einen weiteren Bericht zu schreiben, ausserdem bin ich dabei, neue Fotos zu selektieren. Fuer die Zwischenzeit stelle ich jetzt meine bisher erschienenen Zeitungsartikel hoch fuer alle, die keine gelegenheit hatten, diese zu lesen oder denen sie einfach nur entgangen sind - und natuerlich auch fuer jene, die sie einfach gerne nochmal lesen moechten (gibts ja vielleicht auch...).

Liebe Gruesse an euch alle!