viernes, 21 de septiembre de 2007

So, lange hab ich mich gedrueckt, jetzt wirds zeit fuer ein paar harte Fakten und Bildmaterial.
Ich bin problemlos in Nicaragua angekommen, ueberraschenderweise wurde unser Gepaeck weder verschlampt noch geklaut, das One-Way-Ticket nach Costa Rica ueber die usa OHNE gueltiges Visum fuer Costa Rica haben die Amis nicht geprueft (dafuer aber mein Privatleben).
Von Costa Rica dann mit dem Bus in die Haupstadt Nicaraguas, Managua (besser waere: Monsteragua). Heiss, gefaehrlich und haesslich. Kein guter Ort fuer den ersten Eindruck, Kulturschock hoch 10.
Anschliessend auf nach Esteli, schoene und beschauliche Stadt im Norden, hier seit 3 Wochen am Spanisch lernen. Mittlerweile kann ich mich fuer 3 Wochen eigentlich ganz gut artikulieren, so zum beispiel auch mit meinem Gastvater ueber Politik diskutieren. Netter Kerl, Obersandinist. War sauer als ich das Wort "liberal" benutzte. Die Liberalen, das sind hier die Oppostionspartei der Sandinisten (= Links).
Die Familie ist megacool, seine Ansprueche muss man zwar ein wenig herunterschrauben: Zu Energiesparzwecken weder Strom noch Wasser von 7.00 bis ca 14.00 h, Sanitaere Anlagen halt anderer Standard als daheim. Aber das war eigentlich gar kein Problem. Und in Puerto Cabezas, meiner Arbeitsstelle an der Atlantikkueste ab Oktober, wirds eingeschraenkter, da ist das hier Luxus. Und wie gesagt, meine Familie ist klasse. Haben ne Pulperia, das ist ein kleiner Laden wo man alles moegliche kaufen kann, vom Fresco (suesses Getraenk aus echten Fruechten) ueber Tortilla Chips bis hin zur Gluehbirne.
Da ist immer was los, jetzt wo ich einigermassen spanisch sprechen kann, sitze ich immer im Laden und unterhalte mich mit dem Gastvater (Luis) oder der Gastmutter (Carmen), oder mit den Leuten die herkommen. Auch sind immer ne Menge anderer Familienmitglieder da, alle sehr nett. Und das Essen ist klasse.
Nachmittags treffe ich mich meist mit Swantje, meiner kuenftigen Arbeitskollegin und anderen Sprachkursschuelern. Ein paar Nicas haben wir auch schon kennengelernt, 2 sehr nette Maedels, die uns ein bisschen von der Stadt gezeigt haben und mit uns in der Disko waren, und die Gastbrueder von ein paar lustigen Canadierinnen und Amis. Ich werd hier noch zum Taenzer, das muss man hier naemlich, DAS sieht naemlich sonst bloed aus. Leider tanze ich laut dem einen Ami (!) wie ein Gringo (wie beschaehmend ist das denn). Aber ich lerne. An den Wochenden waren wir bisher in den beiden Naturreservaten (sehr schoen, Esteli ist umgeben von einer saugeilen Berglandschaft) und auf verzweifelter Gitarrensuche (und zwar handgemacht, den Scheiss aus Taiwan gibts auch daheim). Heute sind wir ganz spontan nach Granada, von Reisefuehrern gepriesene Kolonialstadt. Letztes frei verfuegbares Wochende ausserhalb von der Costa Atlantica, da kommt man nur schwer wieder weg (entweder Moerderbusfahrt oder teures Flugzeug - lohnt sich nicht fuer ein Wochenende). Das Hostel, "Hostal Paradiso Granada" ist imposant und cool, wenn auch die Gaeste bisher uncool. Bei dieser Gelegenheit werden wir den Markt in Masaya besuchen, angeblich der schoenste und groesste und beste in Nicaragua, da gibts wohl auch fette Gitarren. Ok, das fuer heute. So langsam lebe ich mich hier ein, vor zwei Wochen haette ich hier noch einen Roman geschrieben, was hier alles anders ist als in Deutschland (hierzu kommt irgendwann nochmal extra was). Aber das wird so langsam alles Alltag fuer mich - ein gutes Zeichen.